Dekarbonisierung von Unternehmen in der Lieferkette

von | 17.03.2022 | Klimastrategie, Nachhaltigkeit

Der größte Hebel für eine umfangreiche CO2-Reduktion im Unternehmen ist die Lieferkette. Denn durch eingekaufte Waren und Dienstleistungen entstehen hier bis zu 90 % der Emissionen. Das hat die Wirtschaft bereits erkannt – trotzdem befinden wir uns noch in den Startlöchern der Klimatransformation. Bisher bleiben viele relevante Reduktionspotenziale entlang der Lieferkette ungenutzt.

Wie also können Unternehmen die Herausforderung der Lieferkettendekarbonisierung angehen und relevante Einsparpotenziale nutzen?

Herausforderung: Klimarelevante Daten in der Lieferkette

Die Grundlage, um entlang der Lieferkette langfristig Emissionen einzusparen, ist Transparenz. Diese fehlt allerdings bislang, besonders in Bezug auf klimarelevante ESG-Daten (Environment, Social, Governance). Um Reduktionspotenziale entlang der Lieferkette zu identifizieren und auf ihrer Basis passende Maßnahmen zu entwickeln, ist es zunächst wichtig, die eigene Klimaleistung sowie den Klimareifegrad der Lieferanten einordnen zu können. Wie aktuelle Vorgaben aus dem finanziellen- und nichtfinanziellen Reporting aufzeigen, sind für umfangreiche Analyse der Klimawirkung nicht nur die direkten und indirekten CO2-Emissionen eines Unternehmens wichtig. Es gilt vielmehr, darüber hinaus Faktoren der Unternehmensführung, der Klimastrategie sowie Umsetzung zu beachten. Im Detail heißt das: Welche Klimaziele verfolgt das Unternehmen? Wie wird Klima- und Lieferkettenmanagement umgesetzt, welche Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung der Klimawirkung erfolgen bereits und wie sollen langfristig Klimarisiken entlang der gesamten Lieferkette reduziert werden?

Eine mehrdimensionale Analyse der eigenen Klimaleistung stellt für Unternehmen allerdings noch immer eine Herausforderung dar. Relevante Daten sind sowohl im eigenen Haus als auch bei Lieferanten bisher noch schwer zugänglich. Das liegt mitunter daran, dass aktuell nur ca. 10 % der klein- und mittelständischen Unternehmen bislang in der Lage sind, die angeforderten Information zu erheben und weiterzuleiten. Es fehlt an entsprechen Tools, Kapazität und Ressourcen, um eine qualitativ hochwertige Datenerhebung entlang der Lieferkette zu ermöglichen. Der Vorgang findet daher oftmals manuell und kompliziert mit Excel-Tabellen statt, weshalb die entsprechenden Daten häufig unzureichend bleiben. Sie sind kaum mit anerkannten Klimastandards abgestimmt und genügen den Ansprüchen einer vergleichbaren Datengrundlage kaum.

Software-Lösung für Klimadaten und Transparenz in der Lieferkette

Heute nutzen Unternehmen datengetriebene Software-Lösungen, um vergleichbare Daten effizient zu generieren und zu managen. In Übereinstimmung mit international anerkannten Standards, wie den TCFD-Empfehlungen, der EU-Taxonomie und dem GHG Protocol ermöglichen spezialisierte Analyse-Tools, entsprechende Informationen schnell und strukturiert zu erfassen. Diese legen klimabezogene Chancen, Risiken und Potenziale offen und geben Aufschluss darüber, wo Lieferanten im Bezug auf ihren Klimareifegrad stehen.

Die Datengrundlage schafft Transparenz entlang der Lieferkette. Dies ermöglicht es Unternehmen, klimarelevante Einkaufsentscheidungen zu treffen und das eigene Lieferkettenmanagement zu optimieren.

Klimarelevanter Einkauf durch Zusammenarbeit mit Lieferanten

Eine erfolgreiche Klimatransformation gelingt nur dann, wenn Unternehmen eine datengetrieben Struktur zur klimarelevanten Beschaffung im Lieferkettenmanagement integrieren und CO2-arme Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfung fördern.

Möglich ist dies, wenn Unternehmen eng mit Lieferanten zusammenarbeiten. Denn anstatt Anforderungen top-down zu stellen, ist es wichtig, die eigenen Lieferanten bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen zu unterstützen. Dies fördert eine vertrauensvolle und transparente Geschäftsbeziehung und minimiert Lieferrisiken. Lieferanten für klimakompatibles Wirtschaften zu sensibilisieren und ihnen die Chancen der eigenen zukunftsorientierten Positionierung zugänglich zu machen, ermöglicht schließlich eine ganzheitliche Transformation.

Eine klimakompatible Lieferkette gestalten

Gemeinsam Klimaziele umsetzen ist das Motto für die nächsten 10 Jahre, hier haben wir noch die Chance das Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Die Grundlage dafür sind Daten, Transparenz und Zusammenarbeit in der Lieferkette.

Die zentrale Bedeutung der Lieferkettendekarbonisierung wurde auch auf dem diesjährigen CLIMATE TRANSFORMATION Summit deutlich. Rund 600 Teilnehmer:innen vernetzten sich mit über 50 Klimaexpert:innen aus der Praxis sowie 50 Klimalösungsanbieter:innen und diskutierten über Best-Practices der Klimatransformation. Der BestPractice Guide 2021 fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Dekarbonisierung von Unternehmen und ihren Lieferketten zusammen.

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Über die Autorin

Lara Obst ist Mitgründerin und Geschäftsführerin von THE CLIMATE CHOICE, der klimadaten-getriebenen B2B-Plattform zur Dekarbonisierung von Unternehmen und ihren Lieferketten. Zuverlässige Klima-Ratings helfen Unternehmen und Lieferanten, ihre klimarelevanten Chancen, Potentiale und Risiken strukturiert zu erfassen. Die SaaS-Plattform macht die Klima-Daten sichtbar und ermöglicht so eine transparente und verbesserte Zusammenarbeit entlang der Lieferkette.

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