Drei Gründe warum Nachhaltigkeit Unternehmen erfolgreich macht

von | 21.08.2020 | Nachhaltigkeit

In diesem Artikel erfährst du die 3 Gründe, warum Nachhaltigkeit ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Unternehmen darstellt. Neben dem viel zitierten Imagegewinn gibt es weitere wichtige Gründe für die Entwicklung einer authentischen Nachhaltigkeitsstrategie in Unternehmen.

1. Junge Talente fordern Nachhaltigkeit

Die Zukunft und der Erfolg eines Unternehmens liegen in den Köpfen der gegenwärtigen und zukünftigen Mitarbeitenden. Das leuchtet ein und ist auch keine Neuigkeit. Neu ist jedoch, dass sich Nachhaltigkeit in den letzten Jahren von einem Appell an die ethische Verantwortung von Unternehmen zu einem wichtigen Marketingwerkzeug im Personalmanagement entwickelt hat. Heute gehört Umweltschutz nach Meinung der jungen Talente zu den fünf wichtigsten Zielen, für die sich ein Unternehmen einsetzen sollte (Deloitte Millenial Survey 2018; McKinsey).

Junge, gut ausgebildete Menschen, die sich mit Initiativen wie Fridays for Future für mehr Umweltschutz einsetzen, möchten sicher gehen, dass sie mit ihrer Arbeit einen positiven Beitrag zum Klimawandel leisten. Eine glaubhafte und erkennbare Nachhaltigkeitsstrategie bietet insbesondere Unternehmen mit Sitz abseits von großen Städten und ohne Spitzengehälter eine Chance, ihre Attraktivität als Arbeitgeber der zukünftigen Generation zu steigern.

Besonders in der aktuellen Zeit des Fachkräftemangels bietet das authentische Engagement für die Gesellschaft und die Umwelt Unternehmen eine Chance, ihre Attraktivität für Toptalente zu erhöhen und ihren zukünftigen Unternehmenserfolg zu sichern.

2. Nachhaltigkeit erhöht die Motivation der Mitarbeitenden

Auch beim Halten und Motivieren von Personal ist das unternehmerische Engagement für Umwelt und Gesellschaft ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg von Unternehmen. Nachhaltiges Engagement im beruflichen Arbeitsumfeld bietet den Mitarbeitenden die Möglichkeit, Sinn in ihrer Arbeit zu finden und eine positive Bindung zum Unternehmen aufzubauen. Insbesondere in Zeiten der vielzitierten Sinnsuche, Sinnleere und der Unvorhersehbarkeiten im Arbeitsalltag bietet die ganzheitliche Integration von ökologischen und sozialen Aspekten in die Unternehmensstrategie und in die Arbeitsprozesse eine große Chance für steigende Mitarbeitermotivation und Zufriedenheit mit der Arbeit.

Immer mehr Menschen hinterfragen die Auswirkungen ihres Arbeitsalltags auf Gesellschaft und Umwelt und engagieren sich bereits privat für Nachhaltigkeit. Bei einer SAP internen Umfrage sprachen sich 93% der Mitarbeitenden für eine ökologischere Wirtschaftsweise des Softwarekonzerns aus. Mitarbeitende bei Amazon kritisierten öffentlich die Umweltpolitik ihres Arbeitgebers und fordern ein faireres und verantwortungsbewussteres Handeln.

Mittels einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie können Mitarbeitende ihr Wissen und ihre Erfahrung aus dem Privatbereich mit Begeisterung in den Arbeitsalltag einbringen und ihre Identifikation mit dem Unternehmen steigern sowie die Kreativität, Innovationskraft und das Gemeinschaftsgefühl verbessern.

3. Investoren bewerten die Nachhaltigkeitsaktivitäten von Unternehmen

Das nachhaltige und verantwortliche Investieren (SRI = Sustainable and Responsible Investment) gewinnt kontinuierlich an Bedeutung. Investoren nutzen verstärkt sogenannte ESG Metriken (Environmental, Social, Governance), um die Nachhaltigkeitsaktivitäten von Unternehmen zu bewerten. Der Anlagemarkt für nachhaltige Investments wächst kontinuierlich und verzeichnete im Jahr 2019 in Deutschland mit 219 Milliarden Euro Geldanlagen eine steigende Dynamik. Die Summe der nachhaltigen Investments liegt bei 1,5 Billionen Euro. Diese Entwicklung soll mit dem im März 2018 veröffentlichten EU-Aktionsplan Finanzierung nachhaltigen Wachstums mit der Schaffung von Bewertungskriterien, eines CO2-Benchmarks, der Integration von Nachhaltigkeit in die Anlageberatung und die Verpflichtung zur Offenlegung der nachhaltigen Aspekte in der Anlagepolitik weiter unterstützt werden.

Der weltweit größte Finanzanleger Blackrock, der 7 Billionen Dollar Anlagegelder verwaltet, forderte vor kurzem die Konzernchefs der weltweit wichtigsten Unternehmen dazu auf, ihre Firmen stärker auf Nachhaltigkeit auszurichten. Darüber hinaus kündigte er an, sich aus Investitionen in Unternehmen zurückzuziehen, die mehr als 20 % ihrer Einkünfte mit Kohle verdienen. Es wird damit gerechnet, dass weitere große Finanzinvestoren wie Goldman Sachs, Vanguard und JP Morgan folgen werden.

Die Deutsche Börse hat mit dem DAX 50 ESG einen Nachhaltigkeits-Index geschaffen und trägt damit als eine der weltweit größten Börsen das Thema verantwortliches Investieren weiter in die Portfolien der Vermögensverwalter und in die breite Öffentlichkeit. Damit folgt sie den bereits existierenden Nachhaltigkeitsindices Dow Jones Stoxx Sustainability Index, Natur-Aktien-Index, VONIX und Global Challenges Index.

Hinsichtlich dieser Entwicklungen in der Gesellschaft, Wirtschaft und der Regulierungslandschaft ist es sowohl für Unternehmen als auch für Investoren sinnvoll, sich auf die Integration der ESG-Komponenten im Rahmen einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie vorzubereiten.

Fazit

Nachhaltigkeitsmanagement spielt für Unternehmen eine weitaus größere Rolle als den reinen Imagegewinn. Eine authentische und ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie bietet Unternehmen Wettbewerbsvorteile. Hierzu zählen insbesondere die Erhaltung und Erhöhung der Expertise und Innovationskraft eines Unternehmens durch die Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber für junge Talente sowie die Bindung und Motivation des bestehenden Personals. Unternehmen, die ihre Aktivitäten in den Bereichen Umwelt und Gesellschaft offenlegen und beziffern können, erhalten zukünftig leichter Zugang zu Investitionen und sind in der Lage, die zunehmenden regulatorischen und wirtschaftlichen Anforderungen zu erfüllen.

Ich freue mich, dass du dir die Zeit genommen hast, dich über die Vorteile von Nachhaltigkeitsmanagement für dein Unternehmen und deine Arbeit zu informieren.

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